Grundlagen

1. Eine kurze Einführung in die Deutsche Gebärdensprache

  • DGS = Deutsche Gebärdensprache
  • in Deutschland ca. 80.000 Gehörlose, rund 50.000 nutzen DGS als Hauptsprache
  • Bezeichnung "taub" statt "gehörlos", "hörgeschädigt", "hörbehindert" usw.
Rechtshänder führen einhändige Gebärden mit der rechten Hand aus; Linkshänder mit der linken. Bewegen sich bei Zweihandgebärden die Hände unterschiedlich, ist die starke Hand immer die aktivere.
  • visuelle Sprache
  • eigenständige Sprache: eigene Grammatik + eigenes Lexikon
  • nicht universal + Dialekte
  • räumlich + simultan (daher auch nicht "langsamer" als Lautsprache)
1.1 Grundbausteine der DGS
manuelle Komponentennon-manuelle Komponenten
Handform (30 verschiedene)Mimik
HandstellungBlickrichtung
AusführungsstelleKopfhaltung
BewegungeOberkörperhaltung
Mundbewegung
1.2 Fokus des Empfängers
1.3 Fixierung
  • keine eigene Schriftsprache
  • funktioniert nur in face-to-face-Kommunikation
  • Transkriptiosschriften/Notationssysteme → nur für linguistische Forschungszwecke
  • Nutzung von Videotechnologie
1.4 Anerkennung und Forschung
  • 2002 Anerkennung der DGS (im Behindertengleichstellungsgesetz)
    • Grundstein für die Ausbildung von gebärdensprachdolmetschern und den Einsatz von DGS in Bildung und Erziehung tauber Kinder und Jugendlicher
    • seit 2002 haben taube Menschen somit einen Anspruch auf Gebärdensprachdolmetscher bei Behördengängen → Nachfrae ist jedoch nicht gedeckt und Finanzierng nicht einheitlich geregelt
  • 2008 erste Grammatik der DGS
  • 2009 Wörterbuch der DGS
  • empfehlenswert für taube Kinder: bilinguale und bikulturelle Erziehung trotz neuer Hörtechnik

2. Lautsprachliche Kommunikation

2.1 Hinweise für das Kommunikationsverhalten
  • gute und deutliche Aussprache, ohne die Mundbewegungen zu übertreiben
    • nur 1/3 der Informationen sind vom Mund ablesbar
    • viele Mundbilder sind gleich (z.B. "Mutter" und "Butter")
    • daher müssen viele Informationen durch Logik und Interpretation erschlossen werden → großer Kommunikationsstress!
  • Gesicht zuwenden
  • Hintergrundgeräusche beim Gespräch vermeiden
  • Teppichfußboden
  • ausreichend Licht (nicht mit Rücken zum Fenster stehen)
  • Frequenzmodulationsanlage (abgekürzt: FM-Anlage) einsetzen (bei Menschen mit Cochlea-Implantat und/oder Hörgeräten)
2.2 Cochlea-Implantat
  • abgekürzt: CI
  • elektronische Hörhilfe
  • Innenohrprothese
  • ersetzt künstlich die Funktion des Mittel- und Innenohres
  • Hörfähigkeit kann bis zu einem gewissen Grad wieder oder erstmalig ermöglicht werden

3. Empfehlungen für Medien und Sprachkurse

3.1 Lernmaterialien
3.2 Film- und Buchempfehlungen
3.3 Gebärdenspachkurse in Berlin
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